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Laos und Kambodscha

Mekong Wasserfälle, Grenzübertritt nach Kambodscha und Fahrt auf dem Mekong

Wie schon tags zuvor genießen wir bei strahlendem Sonnenschein unser Frühstück am Ufer des Mekong. Dann heißt es ein letztes Mal die Koffer im Bus verstauen (zumindest in Laos) und die Reise zum Mekong Wasserfall Khon Phapheng fortzusetzen.

Wir müssen mit unserem Bus wieder mit der Fähre den Fluss überqueren, was bei Tageslicht besser zu sehen, aber nicht weniger aufregend ist. Jetzt sieht man wenigstens, wie eng es hier zu geht und was unser Fahrer leiten muss, um den Bus auch wirklich auf und nicht neben die Fähre zu setzen.

Durch ein paar kleine Dörfer erreichen wir dann wieder die Hauptstraße in Richtung Kambodscha und erreichen nach ca. 50 Minuten den Parkplatz beim Wasserfall.

Zu Fuß gehen wir durch eine schön angelegte Anlage zu einem Aussichtspunkt, der die wahre Größe des Khon Phapheng (laotisch für Getöse des Mekong) zur Geltung bringt. Hier kann man nur einen Teil der Mekongfälle sehen, die sich insgesamt über eine Breite von 10 Kilometern erstrecken und mit einer Wassermenge von im Schnitt 11.000 m³ (11 Millionen Liter) in Kaskaden die Felsen herunterströmen. Die größte Wassermenge wurde mit annähernd 50.000 m³ gemessen. Mit diesen Ausmaßen sind die Mekongfälle die breitesten Wasserfälle der Welt und zugleich die größten in ganz Asien.

Vom Aussichtspunkt haben wir einen schönen Blick auf die herabstürzenden Wassermassen und die Lautstärke macht ihrem Namen alle Ehre. Es gibt mehrere kleine Wege, über die man noch näher an die Wasserfälle kommt, teilweise sind diese aber nicht begehbar und auch mehrere Brücken liegen zerstört zwischen den Felsen. Man kann sich an diesem Anblick einfach nicht satt sehen und so verharren wir hier für längere Zeit und sehen gebannt dem fließenden Wasser zu.

Doch irgendwann kommt einfach die Zeit des Abschieds und so fahren wir mit unserem Guide weiter und erreichen nach kurzer Zeit die Grenze nach Kambodscha. Nun heißt es Abschied nehmen von unserem Fahrer und natürlich unserem Reiseleiter, der wirklich hervorragend war. Er hat es geschafft und das Land wirklich näher zu bringen und seine nette und freundliche Art haben uns den Urlaub hier sehr angenehm gestaltet.

Nun aber zu den Grenzformalitäten, die eine ganze Schar an Zöllnern beschäftigt. Als erstes müssen wir ein Formular zur Einreise ausfüllen, dann wird die Körpertemperatur gemessen um evtl. Krankheiten auszuschließen. Dieses Formular müssen wir dann an der Baracke gegenüber abgeben, im Gegenzug erhalten wir ein neues, welches wieder ausgefüllt werden muss. Dann geht es zusammen mit diesem wieder zurück an den Schalter, dort wird dann das Geld für das Visum kassiert und mit dem Beleg und dem ausgefüllten Formular geht es eine Baracke weiter. Hier die beiden Papiere zusammen mit dem Pass abgeben, die dann durch insgesamt 8 Hände wandern und schon hat man nach einer knappen halben Stunde sein Visum für Kambodscha in der Hand. Anschließend werden wir von unserem neuen Guide empfangen und die Koffer wandern in den neuen Bus.

Entlang der Hauptstraße fahren wir nur ein kleines Stück und steigen dann auf ein Boot um, das uns den Mekong entlang schippern wird. Leider ist es etwas klein ausgefallen, so dass nicht alle unter die Überdachung passen und zumindest 3 Personen in der prallen Sonne sitzen dürfen.

Wir fahren den Mekong nun in Richtung Stung Treng hinauf und kommen dabei an so mancher bizarren Landschaft vorbei. Ganze Wälder stehen im seichten Wasser, denn die maximale Tiefe hier beträgt nur ca. 2 Meter. Während der Regenzeit steigt das Wasser natürlich, aber diese ist nun auch schon seit mehreren Monaten vorbei. Dank des niedrigen Wasserstands kann man schön sehen, wie die Wurzeln der Bäume alle in Fließrichtung wachsen. Hier soll es auch noch die seltenen, rosafarbenen Delphine geben, die wir aber leider während unserer 3-stündigen Fahrt nicht zu Gesicht bekommen.

Die Fahrt lullt uns alle mit der Zeit ein, da sich die Landschaft immer wiederholt und auch das monotone Geräusch des Motors trägt sein übriges dazu bei. Einzig die Holzbänke sind so unbequem dass eine längere Ruhephase nicht möglich ist.

Nach besagten drei Stunden nähern wir uns erwartungsvoll dem Ufer bei Stung Treng. Was auffällt, hier liegt sehr viel Plastikmüll herum, was man in Laos nirgends gesehen hat. Über eine schmale Holztreppe geht es noch oben und hier trifft uns im wahrsten Sinne des Wortes der Schlag. Selten habe ich bisher eine so schmutzige und vermüllte Straße gesehen wie hier. An den Straßenrändern liegt haufenweise Plastik, die Marktstände stehen im Dreck und irgendwie interessiert es hier niemanden. Wir gehen zu einem angrenzenden Lokal um eine kleine Stärkung einzunehmen und ein paar von uns machen sich auf die Suche nach einer Bank. Diese darf man hier nur nach einer Kontrolle und der Abnahme von Kopfbedeckungen betreten. Darauf wird auch genauestens geachtet. Sogar beim Geldautomaten muss ich meine Mütze abnehmen.

Zurück im Lokal hört man schon ein erstes murren, da die angebotenen Speisen nicht gerade ein kulinarisches Highlight sind. Ich bestelle mir trotzdem eine Kleinigkeit, die aber eine Erwähnung nicht verdient hat.

Mit dem Bus geht es dann weiter nach Kratie. Die Straßen hier sind teilweise sehr schlecht, Schlaglöcher und Sandpisten wechseln sich mit kurzen Stücken geteerter Straße ab. Dank Korruption kommen nur ca. 25% der veranschlagten Gelder im Straßenbau an und die paar Zentimeter an Teer halten den jährlichen Überschwemmungen nicht wirklich stand. Die Häuser in Ortschaften die wir passieren sind in der üblichen Stelzenbauweise gebaut, die den Überschwemmungen hier geschuldet sind.

Ich bin teilweise richtig entsetzt, wie es hier aussieht. Bereits vor vier Jahren habe ich Kambodscha besucht, aber eine solche Ansammlung von Dreck und Müll habe ich damals nicht gesehen. Wasserbüffel und Kühe grasen in Plastikmüll, Kinder spielen darin und die Reisfelder sind mit Tüten und Wasserflaschen gespickt. Auf den Straßen sieht man vermehrt Bauern mit Traktoren fahren, die typischen Gefährte mit Wasserbüffeln haben spürbar abgenommen. Einerseits schön, dass der Wohlstand und die Annehmlichkeiten der Industrienationen hier auch langsam angekommen sind, aber andererseits ist es erschreckend zu sehen, wie ein Land vermüllen kann, wenn die Menschen einfach nicht gewohnt sind damit umzugehen. Plastikflaschen und Tüten gab es vor vier Jahren auch schon, aber anscheinend hat das Ausmaß an Verpackungen extrem zugenommen.

Trotzdem genießen wir einen schönen Sonnenuntergang unterwegs und kommen bei Dunkelheit dann in Kratie an. Das Hotel ist dann leider auch noch eines der schlechtesten auf der Reise, so dass unser Einstand in Kambodscha leider mit eher schlechten Eindrücken beginnt.





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