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Laos und Kambodscha

Stadtbesichtigung Phnom Penh

Nun geht die Reise schon ihrem Ende entgegen, die letzten Besichtigungen stehen auf dem Plan bevor noch 2 Tage am Strand auf uns warten.

Zuerst stehen natürlich der Königspalast und die Silberpagode auf dem Plan. Mit unserem Bus geht es in Richtung Stadtmitte, dann ein kleines Stück zu Fuß vorbei an der großen Umfassungsmauer. Der direkte Weg zum Königspalast ist gesperrt, Fahrzeuge dürfen hier nicht verkehren. Die eisernen Tore zum Palast sind schön verziert und zeigen verschiedene Buddha Figuren.

Am Eingang schon sieht man große Bäume mit riesigen Blüten. Diese Bäume heißen Kanonenkugelbäume, da die Früchte des Baums an Kanonenkugeln erinnern. Um eine Hausecke herum steht man dann schon direkt im Innenbereich des Palastbezirks und hat den königlichen Palast und das Theater voll im Blick. Grün-goldene Dächer und hohe, spitze Türme stehen für die hier herrschende Architektur. Mehrere Gärtner wuseln durch die grüne Parkanlage und sorgen dafür, dass die Hecken akkurat geschnitten sind und alles immer schön gewässert ist.

Wir steigen als erstes die Stufen zum Königspalast hinauf und werfen einen Blick in den Thronsaal. Fotografieren ist hier strengstens verboten und es wird auch peinlichst darauf geachtet. Durch verschiedene Eingänge sieht man den Thron des Königs und viele verschiedene Geschenke, die aus der ganzen Welt zur Krönung gereicht wurden. Neben Elfenbein und goldenen Truhen sieht man auch verschiedene, meist sehr aufwändig gearbeitete Buddha Statuen, die nur so vor Edelsteinen strotzen.
Auf dem Dach des Palastes thront eine alles überragende Spitze, die das typische vierseitige Bodhisattva Gesicht ziert.

Wir schlendern über die breiten Wege und sehen uns die verschiedenen Gebäude an. Unwirklich wirkt der eiserne Palais von Gustaf Eiffel, der stilistisch überhaupt nicht in die Anlage hier passt. Aber geschenkt ist geschenkt und man will ja ausländische Staatsmänner nicht verärgern. Aktuell wird der Palais restauriert, da das Eisen langsam aber sicher korrodiert.

Langsam setzen wir uns in Richtung der angrenzenden Silberpagode in Bewegung. Dieser Bereich ist separat abgetrennt vom Königspalast und mit einer großen Mauer umgeben. Diese Mauer ziert im Inneren ein umfassendes Wandgemälde, das die hinduistische Schöpfungsgeschichte erzählt.

Die Silberpagode hat ihren Namen von den knapp 5000 silbernen Bodenfliesen, die verbaut wurden. Auch hier ist das fotografieren verboten, wobei man es bei den ausgestellten Reichtümern gut verstehen kann. Hunderte kleine und große Buddhas aus Silber und mit Edelsteinen verziert stehen in Schaukästen an den Wänden und beherrscht wird der Raum von einem übergroßen goldenen Buddha. Dieser ist aus massivem Gold gefertigt und mit tausenden kleinen Diamanten verziert. Der materielle Wert dieser Figur ist immens, der immaterielle Wert noch größer. Die Silberpagode ist auch eines der wenigen Gebäude, welches die Roten Khmer während ihrer Schreckensherrschaft nicht zerstört haben. Gebaut wurde es 1892 von König Norodom.

Auf dem Gelände stehen noch verschiedene Stupas die als Grabmäler der königlichen Familie dienen. Hier sind unter anderem König Norodom Sumramanit, eine Tochter König Sihanouks und König Ang Duong begraben. Auch ein Reiterstandbild König Norodoms ragt den Besuchern entgegen. Aufgelockert wird dieser Bereich durch verschiedene kleine Wasserstellen, in denen wunderschöne Seerosen blühen.

Nach unserem Besuch fahren wir ein kleines Stück zum Ufer des Tonle Sap Flusses und schlendern dort an der Promenade entlang. Überall sitzen Verkäuferinnen, die kleine Singvögel in Käfigen zum Verkauf anbieten. Diese Vögel sollen gekauft und dann freigelassen werden, damit dem Käufer das Glück zufliegt. Dabei gewinnen nur die Verkäuferinnen, die Vögel und die Käufer sind die Leidtragenden.

Unser nächster Anlaufpunkt ist der Wat Phnom, ein kleiner Tempel auf der höchsten Erhebung inmitten Phnom Penhs. Den Tempel erreicht man über eine steinerne Treppe, die von zwei Naga Schlangen gesäumt wird. Vorbei an verschiedenen Wandreliefs, die wieder Apsara Tänzerinnen zeigen erreicht man den kleinen Tempel an der Hügelkuppe. Links und rechts des Eingangs ragen große Wächterfiguren auf, die starr in die Ferne blicken.

Im Tempel brennen Räucherstäbchen vor sich hin, Gläubige beten für ihr Seelenheil und Touristen schlendern am Rand entlang, während sie die Wandbilder betrachten, die die Lebensgeschichte Buddhas darstellen. Der Raum wird von einer großen Buddha Statue beherrscht, die über mehreren kleinen Statuen thront. Wir verlassen den Tempel und gehen nur um eine Ecke des Gebäudes um auf weitere kleine Schreine zu stoßen. Hier wurden gerade kleine Opfer gebracht und den Figuren hängen geopferte Fleischfetzen aus den Mäulern. Die Moderne hat auch schon Einzug gehalten, denn LED Lichterkränze umgeben so manche der Figuren hier. Tradition und Moderne auf so kleinem Raum können manchmal etwas verstörend wirken.

Auf dem Weg zurück zum Bus kommen wir an der riesigen Uhr vorbei, die auf einer grünen Wiese installiert wurde. Die Affen, die noch vor 4 Jahren hier unterwegs waren sind nicht zu sehen. Evtl. wurden sie vertrieben oder haben sich einfach ein ruhigeres Eckchen gesucht. Wobei es hier, trotz Wasserfest eher ruhig zugeht. Der Tempel und die Anlage wirken fast ausgestorben.

Auf unserem Weg zum Badeort Sihanoukville machen wir noch einen Stopp auf dem berühmten Russenmarkt, in der Landessprache auch Toul Tom Poung Markt genannt. Hier ist alles zu bekommen, was man sich vorstellen kann. Von gebrauchten Bohrmaschinen über neue und alte Werkzeuge bis hin zu Souvenirs reicht die Bandbreite. Wir finden an einem Alteisen Stand wunderschöne Zaunspitzen, aber sie sind leider zu schwer, um Sie nach Hause mit zu nehmen. Trotz dem reichhaltigen Angebot ist recht wenig los und Touristen sieht man fast gar nicht. Der Markt liegt einfach etwas abseits der Innenstand und schon ist den meisten der Weg zu weit. Leider haben wir nur wenig Zeit, man könnte hier stundenlang durch die Gänge flanieren und bestimmt auch einiges interessantes finden.

Mittags steigen wir in einem Restaurant ab, das nicht gerade vertrauenserweckend aussieht, aber mit überraschend leckerem Essen aufwartet. Einen letzten Zwischenstopp legen wir im kleinen Ort Kampot ein. Hier fließt der Fluss Preaek Tuek Chhu und es gibt eine schöne Promenade, die zum Verweilen einlädt. In einem der vielen kleinen Cafés lassen wir uns nieder und schlürfen bei schwüler Hitze einen sehr guten Eiskaffee. Der Ort wirkt richtig idyllisch und wir würden gerne hier absteigen. Aber leider müssen wir weiter, denn Sihanoukville wartet auf uns.

Es ist bereits dunkel, als wir den Badeort am Golf von Thailand erreichen. Unser Hotel liegt ca. 200 Meter vom Strand entfernt an einer Hauptstraße, aber der Verkehr hält sich überraschenderweise sehr in Grenzen.
Zusammen mit Martin und Beate erkunden wir die nähere Umgebung um ein leckeres Abendessen zu finden. Es gibt hier Restaurants und Bars ohne Ende, aber leider oft auf den Massentourismus ausgelegt. Von Pizza über Döner findet man hier alles, griechische Retsaurants liegen neben deutschen Biergärten und viele Animierdamen sitzen an den kleinen Bars und warten auf Kundschaft. Wir sind etwas verstört, da wir doch eigentlich etwas landestypisches Essen wollen. Auch ist es recht erstaunlich, dass so gut wie niemand unterwegs ist.

Wir Laufen ein kurzes Stück zum Kreisverkehr 2 Golden Lions und sehen endlich ein paar Verkaufsstände am Straßenrand stehen. Der sogenannte Nachtmarkt wartet mit ein paar Souvenirständen auf und es gibt eine ganze Zeile mit kleinen Garküchen. Wir steuern direkt auf einen Stand zu, der sein Essen direkt am Straßenrand präsentiert. Neben Hühnchen, Rind und Fisch gibt es auch gegrillte Schlange, frittierte Frösche und kleine Schaben. Zum Abschluss der Reise wollen wir nochmals etwas experimenteller unterwegs sein und so stellen wir uns einen Teller mit den exotischsten Sachen zusammen. Schlange und Frosch sind recht lecker, die Schabe schmeckt eigentlich nach nichts und dank dem günstigen Khmer Whisky kann man auch alles recht schnell hinunterspülen. Wobei mir persönlich alles ganz gut geschmeckt hat. Anscheinend haben wir uns auch die beste Garküche ausgesucht, denn der Strom an Einheimischen reißt nicht ab und alle nehmen sich hier etwas zum Essen mit.

Morgen werden wir unseren ersten richtig faulen Tag haben, also können wir heute auch mal etwas ausgefallener Essen und uns den einen oder anderen Whisky mehr schmecken lassen.



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