www.Reiseberichte-und-Fotografie.de

Laos und Kambodscha

Luang Prabang, 3. Tag

Heute heißt es früh aufstehen, denn wir wollen den täglichen Bettelgang der Mönche besuchen. Täglich um ca. halb 6 in der Früh machen sich die Mönche der umliegenden Tempel auf, um Nahrungsmittel als Spende von den Gläubigen zu erhalten. Die Mönche dürfen selbst keine Arbeiten in der Landwirtschaft verrichten und somit auf die Spenden der Bevölkerung angewiesen. Schon vor unserem Hotel kann man die ersten Mönche sehen, aber unser Weg führt uns in die Altstadt, da hier mehrere Tempel stehen und deshalb wesentlich mehr Mönche unterwegs sind.

Mit einem etwas merkwürdigen Gefühl des Voyeurs steigen wir aus unserem Tuk Tuk aus und stehen mit vielen anderen Touristen auf dem Gehweg und warten auf die Mönche. Kurz darauf geht es auch schon los und eine Karawane in Orange kommt auf uns zu. Leider drängen sich die chinesischen Touristen den Mönchen schon richtig penetrant auf und mehr als Einer stellt sich den Mönchen in den Weg, um ein tolles Foto zu schießen. Ich versuche mich eher etwas im Hintergrund zu halten, was zwar nicht zu den Fotos des Jahres führt, aber zumindest respektvoller ist.

Abschließend besuchen wir den Morgenmarkt, der täglich in den Gassen der Altstadt stattfindet. Hier wird von Gemüse über Obst, Fisch und Fleisch alles angeboten, was man für den täglichen Bedarf benötigt. Natürlich muss auch das Ein oder Andere probiert werden. Als Erstes versuchen wir den für Laos typischen Klebreis im Bambusrohr, der mir persönlich aber nicht so wirklich schmeckt. Besser ist da schon die regionale Bratwurst aus Büffelfleisch und die kleinen, scharf gewürzten Fleischküchlein sind das Highlight des Marktes. Für das anschließende Frühstück nehmen wir uns noch eine Pitahaya mit.

Nach dem Frühstück fahren wir gemeinsam zum Mekong und besteigen dort unser Boot, mit dem wir zu den Pak Ou Höhlen, ca. 1 Stunde von Luang Prabang entfernt, fahren. Unterwegs genießen wir die schöne Landschaft mit ihren Kalksteinbergen und dem immergrünen Flussufer. Pak Ou bedeutet nichts anderes als Höhlen, gegenüberliegend dem Fluss Nam Ou, der hier in den Mekong mündet.

Zuerst machen wir in einem kleinen Dorf Halt. Hier wird Reiswein und Reisschnaps gebrannt und man kann die verscheidenen Produkte verkosten. Um 10 Uhr Vormittags eine gute Idee, um in den Tag zu starten. Wir laufen weiter durch das Dorf, in dem auch viele der Produkte hergestellt werden, die abends auf dem Nachtmarkt angepriesen werden. Abschließend erreichen wir einen kleinen Platz, der den hiesigen Tempel umgibt. Kurz darauf erreichen wir unser Boot und es geht weiter zu den Pak Ou Höhlen.

Am Eingang zu den Höhlen, die man nur mit einem Boot erreichen kann, herrscht schon reger Betrieb. Über eine steile Treppe und vorbei an Kindern, die etwas Obst und Gemüse an den Mann bringen wollen, steigen wir zur ersten Höhle Tham Phum hinauf. Vorbei an einer älteren Dame, die gegen einen kleinen Obolus Taschenlampen verleiht, geht es durch ein eisernes Eingangstor in die Höhle hinein. Gleich am Anfang sieht man schon kleine Nischen, in denen verschiedene Buddha Figuren stehen. Je weiter man in die Höhle vordringt, umso dunkler wird es und schon nach kurzer Zeit steht man in völliger Dunkelheit. Die Umgebung kommt einem recht unwirklich vor, denn sobald irgendwo ein Lichtstrahl aufblitzt sieht man viele verschiedene Abbildungen Buddhas auf Felsvorsprüngen stehen.

Um zur zweiten Höhle zu gelangen müssen wir wieder in Richtung unseres Bootes laufen und am Eingang eine sehr steile und schmale Treppe überwinden. Diese Höhle, Tham Thing genannt, ist wesentlich heller und mit weiteren, sehr unterschiedlichen Buddha Figuren bestückt.

Im Anschluss überqueren wir den Fluss zu einem kleinen Dorf, in dem unser heutiges Mittagessen stattfinden soll. Wir beide haben aber keinen großen Hunger, versorgen uns vor dem Restaurant an einem kleinen Stand mit frisch gebackenen Maniok Crackern und erkunden dann ein wenig das Dorf. In der brütenden Mittagshitze laufen wir durch leergefegte Straßen vorbei an ein paar Läden und sind nur auf der Suche nach ein wenig Schatten. Schlussendlich machen wir uns wieder auf den Weg zurück und rasten an einem kleinen Spielplatz. Drei Kinder spielen dort Boules und beäugen uns neugierig. Mit Händen und Füßen verständigen wir uns und sind kurz darauf in das Spiel involviert. So vergeht die Zeit recht schnell und dann geht es auch schon per Boot wieder zurück nach Luang Prabang.

Dort angekommen machen wir uns sogleich auf, den Berg Phousi zu besteigen. Für 20000 Kip (ca. 2,- €) darf man über 328 schweißtreibende Stufen den Berg besteigen. Oben angekommen hat man einen tollen Blick auf Luang Prabang und die Umgebung. Hier ist auch der Tempel Wat Phra That Chomsi zu sehen, der mit den allgegenwärtigen Buddha Figuren aufwartet.

Von hier oben gibt es drei Möglichkeiten, den Berg wieder hinab zu steigen, wir wählen den Weg im Osten, der vorbei an einer alten Flack aus dem Vietnamkrieg nach unten führt. Hier hat man einerseits einen schönen Blick auf den Flughafen, andererseits kommt man auf dem weiteren Weg an vielen goldenen Buddha Figuren vorbei. Als das Highlight schlechthin wird hier eine kleine Höhle angepriesen, in der man einen Fußabdruck Buddhas sehen kann. Wenn man über einen starken, buddhistischen Glauben und die nötige Vorstellungskraft verfügt, kann man ihn bestimmt auch erkennen.

Wir kommen gegenüber des Nam Khan Flusses wieder herunter und steuern gleich den Tempel Wat Aphay an. Hier schlendern wir über das Gelände, schauen uns ein wenig den Tempel und die Statuen hier an. Abschließend lassen wir uns in einem kleinen Café mit Eiskaffee verwöhnen.

Nach kurzem Frischmachen im Hotel zieht es uns aber auch schon wieder in die Altstadt, um weitere Einkäufe auf dem Nachtmarkt zu tätigen. Wir erstehen zwei Laternen aus Maulbeerbaumpapier, ein paar Tischsetz, mehrere Papierschirme und noch den ein oder anderen Tischläufer. Nachdem der Hunger sich langsam bemerkbar macht suchen wir ein nahegelegenes Straßenbuffet für heute Abend aus. Hier gibt es viele verschiedene Gemüsesorten, Nudeln und Tofu, aus denen man sich sein Essen für 1,- € aussuchen kann. Schnell wird das Essen in einem Wok erhitzt und schon kann man in der kleinen Seitenstraße auf Plastikstühlen Platz nehmen und schlemmen. Als Abschluss des heutigen Abends beglücken wir einen Stand mit selbstgemachten Kuchen mit unserer Anwesenheit, nehmen einen Kaffee Lao mit auf den Heimweg und kaufen unterwegs nochmals eine Pitahaya für´s Frühstück ein.



Kontakt unter stefan-franke@reiseberichte-und-fotografie.de