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Marokko - Königsstädte und Wüstentrekking

Yalla yalla Friendship Tour 2010


Wüste Ereg Chebbi, 3. Tag

Nun ist es so weit. Unser letzter Tag in der Wüste steht an und dann geht es wieder in Richtung Zivilisation. Ein letztes Mal packen wir unsere sieben Sachen zusammen und marschieren dann los. In der näheren Umgebung sind mehrere Marokkaner unterwegs, die ihre Kamele zusammen treiben um Waren in die Dörfer jenseits der Wüste zu bringen.

Heute ist auch unser Teamgeist gefragt. Eine unserer Mitstreiterinnen hat irgendeinen Virus erwischt und sie schleppt sich mehr schlecht als recht durch den Sand. Somit tragen wir abwechselnd ihr Gepäck und versuchen ihr den Weg so leicht wie möglich zu machen. Wir kommen auch heute nochmals an ein paar hohen Dünen vorbei, wobei der geplante Aufstieg nicht von allen realisiert wird, denn unsere kranke Begleiterin hätte hier keine Chance. Ich lasse es mir aber nicht nehmen und während die anderen um die Düne herumgehen, powere ich mich nochmals so richtig aus und erklimme die Düne. Der Ausblick ist wieder sagenhaft und man kann von hier schon das Ende der Wüste erkennen und auch den Ort, in dem wir heute Nacht absteigen werden. Zwischendurch kann man immer wieder Quads und Motorräder sehen, die im Randbereich ihre Ausflüge machen und die Dünen hoch und runter fahren. Quad Touren sind sehr beliebt, aber leider auch recht gefährlich, dann wenn man mal umkippt, dann gibt es kein Halten mehr und das ein oder andere Bein ist dabei auch schon zu Bruch gegangen.

Gegen Mittag lassen wir die letzte Düne hinter uns und steuern direkt auf unsere Kasbah zu. Unter einem kleinen Baum lassen wir uns nieder und unsere Köche bereiten ein letztes Mittagessen vor. Danach machen wir uns stolz und geschafft auf, die Zimmer zu beziehen. Die Kasbah liegt direkt am Rand der Sandwüste und hinterhalb erstreckt sich die weite Ebene einer Steinwüste. Ich lade mein Gepäck im Zimmer ab und komme erst mal zur Ruhe. Wobei ich mich nicht damit abfinden kann, den ganzen Nachmittag faul in der Gegend rum zu hängen. So packe ich Wasser und ein paar Energieriegel ein und düse nochmals alleine los.

Orientieren kann man sich hier recht gut, da es so gut wie keine Erhebungen gibt und man das flache Land gut überschauen kann. Ich steuere zunächst zielbewusst eine Palme in der Entfernung an, die der einzig grüne Punkt in der Landschaft ist. Danach geht es einfach weiter in die Ebene hinein und in weiter Ferne kann ich ein paar Lehmbauten erkennen. Über den festgebackenen Boden kommt man gut voran und so marschiere ich zielbewusst weiter. Unsere Kasbah kann ich schon nicht mehr erkennen, aber trotzdem verliere ich die Orientierung nicht. Ich schlage einen großen Bogen, komme wieder an den Rand der Wüste, gehe nochmals über ein paar Sanddünen, bestaune alte Wasserbrunnen und komme doch recht geschafft nach über 3 Stunden wieder in die Kasbah zurück. Im Vorraum sitzen schon alle zusammen und ich merke dass ich mich gerade ziemlich von ihnen unterscheide. Nachdem alle frisch geduscht sind, muss ich wohl stinken wie ein Iltis. Aber das lässt sich ändern und eine halbe Stunde später bin auch ich wieder gesellschaftsfähig.

Gemeinsam erkunden wir die nähere Umgebung um das Gasthaus und treffen dann auf eine Gruppe von spanischen Motorradfahrern. Die Gruppe ist schon seit Tagen unterwegs und macht hier halt um für die Rally Paris - Dakar zu üben. Einer dieser Motorradfahrer gibt dann auch ein super Motiv ab, als wir den Sonnenuntergang hier bestaunen und fotografieren.

Beim Abendessen dürfen wir auch feststellen, das Spanier ein fröhliches und lautes Völkchen sind. Für uns nach den Tagen der Stille recht ungewohnt und fast schon lästig.

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