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Kuba - ein Traum von Che und Fidel

Trinidad

Weiter geht die Fahrt nach Trinidad durch satt grünes Land. Vereinzelt ragen kleine Hügel in der Landschaft auf und unterwegs treffen wir immer wieder auf berittene Bauern, die ihre Kühe hüten. In diesem teilweise recht unebenen Land wäre ein Fortkommen mittels Traktor eher beschwerlich und so wird auf die Hilfe von Tieren gesetzt. Den einen oder anderen Pflug mit vorgespannten Ochsen sehen wir auch auf den Feldern. Einen kurzen Halt legen wir an einer Bauruine ein, von der wir einen atemberaubenden Blick auf das ferne Meer haben. Dazwischen erstreckt sich nur ein grüner Urwald, der an einer Ansiedlung direkt am Strand endet. Kein Motorengeräusch unterbricht das Summen der Insekten und die Schreie der Vögel hier, nur der stete Wind bläst monoton von der Küste auf uns zu.

Nachmittags beziehen wir zuerst unser Hotel oberhalb Trinidads. Einzelne Hütten liegen verstreut in der Anlage und das Areal ist recht weitläufig. Unsere Terrasse liegt schön auf der Sonnenseite und so lassen wir uns hier ein wenig nieder. Nach dieser "Anstrengung" erkunden wir ein wenig die Anlage und besuchen einen kleinen Souvenir Shop. Nichts wirklich aufregendes, dafür aber recht überteuert. Wie erwartet. Wir schießen ein paar Fotos und lassen uns dann das Essen schmecken. Die anschließende Abendunterhaltung mit einer Show, bei der alle Hotelmitarbeiter mitwirken dürfen und die uns alle möglichen Schnulzen um die Ohren knallt. Ich verzieh mich lieber auf die kleine Terrasse und genieße die laue Sommernacht.

Am frühen Vormittag machen wir uns auf nach Trinidad, um die Stadt näher kennen zu lernen. Erster Anlaufpunkt ist der zentrale "Park Cespedes" im Zentrum Trinidads. Umrahm wird dieser schöne Platz einerseits vom hiesigen Rathaus, sowie einer Kirche und kleinen Geschäften. Nach einer kleinen Runde um den Platz machen wir und daran, die malerischen, kunterbunten Straßenzüge zu erkunden. Über holperige Straßen mit altem Kopfsteinpflaster geht es zum historischen Museum. Hier werden allerlei Antiquitäten aus der kubanischen Frühzeit ausgestellt und auch die Geschichte der Stadt näher beschrieben. Über eine enge und steile Treppe kann man das Dach erklimmen, von wo man einen tollen Rundumblick über die Stadt hat.

Unter uns liegt ein Meer tonfarbiger Dächer und etwas entfernt sieht man den Plaza des Armas sowie eine alte Kirche, von der nur noch die Grundmauern stehen. Dieser Platz ist unser nächstes Ziel und wir schlendern weiter an den farbigen Häusern vorbei. Ab und an kommen wir an kleinen Cafés vorbei, aus denen uns fröhliche Musik entgegen schallt. Es sind nur wenige Menschen unterwegs, denn hier herrscht eine Hitze wie in einem Backofen. Kein Lüftchen verschafft uns etwas Abkühlung und die Einheimischen machen das einzig vernünftige, sie bleiben in den kühleren Häusern und lassen uns schwitzend die Stadt erleben.

Im Schatten der verfallenen Kirche sehen wir einen älteren Kubaner sitzen, der sich die schwitzenden Touristen in aller Ruhe ansieht. Hier fallen mir zum ersten Mal die für Trinidad typischen Kanonen auf, die die Häuserecken zieren. Im 19. Jahrhundert wurden in der ganzen Stadt die alten und ausrangierten Kanonen der Spanier als Rammschutz an den Häuserecken angebracht. Somit wurden diese nicht durch ausbrechende Pferdekutschen beschädigt. Wie man sieht war bereits im 19. Jahrhundert Recycling ein Begriff.

Vorbei an kleinen Geschäften, die u.a. Kinderspielzeug anbieten, begeben wir uns zum Café Musica. Hier treten regelmäßig kubanische Musiker auf und auch wir werden schon von einer Band erwartet. Ein paar unserer Mitreisenden schwingen das Tanzbein zu Salsa Rhythmen, ich widme mich eher dem gereichten Mojito. Mit dem Cocktail harmoniere ich definitiv besser als mit meinem Taktgefühl, welches für das Tanzen angebracht wäre.

Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zum Hotel und lassen die Blicke schweifen. Ab und an begegnen wir einem Pferdewagen, Einheimische winken uns freundlich zu und das ein oder andere "Hola" schallt uns entgegen. Vorbei an der verfallen Kirche "Santa Ana" , sind wir kurz darauf wieder im Hotel.

Nachmittags besuchen wir die kleine Tropfsteinhöhle "La Maravillosa", die auf dem Gelände des Hotels liegt. Früher wurde diese als Diskothek genutzt und man sieht Tresen, Tanzflächen und diverse Sitzmöglichkeiten, die die Höhle leider ziemlich verschandeln. Bestimmt war das Drumherum während des laufenden Betriebs ein faszinierende Kulisse, aber nüchtern betrachtet ist diese schöne höhle einfach nur verschandelt und zerstört.

Nach dem reichhaltigen Abendessen verzichten wir dankend auf die bevorstehende Show und ziehen es vor, Trinidad bei Nacht zu erkunden. Bereits kurz nach dem Hotel werden wir von Kubanerinnen angesprochen, die nach Seife und anderen Dingen des täglichen Gebrauchs fragen. Da wir darauf vorbereitet sind, haben wir die kleinen Hotelseifen eingepackt und geben diese weiter. Seife ist hier eher Mangelware und wird dann wieder gegen Lebensmittel weitergetauscht. Der Tauschhandel ist wohl das florierende Geschäft in Kuba.

Aus allen Ecken schallt laute Salsa Musik entgegen und an einer breiten Treppe machen wir es uns bequem. Oberhalb ist eine kleine Bar und direkt zu unseren Füßen spielt eine Band ihre fröhliche Musik und mehrere Kubaner schwingen das Tanzbein. Wir lassen die Seele baumeln und gönnen uns ein, zwei, viele der leckeren Cocktails. Die Zeit vergeht wie im Flug und spät nachts treten wir den Rückweg zum Hotel an. Ich fand Salsa Musik bisher immer eher grausam, aber hier passt sie einfach her und man verbindet einfach ein anderes Lebensgefühl damit.

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