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Kuba - ein Traum von Che und Fidel

Von Camaguey über Bayamo in die Sierra Maestra

Angekommen in Camaguey beziehen wir unser Hotel und überlagen, wie wir den Abend verbringen werden. Ich und Kurt wollen uns eines der Paladare zu Gemüte führen, während unsere anderen Mitreisenden eher das Restaurant im Hotel bevorzugen. Wir stolpern auf der Suche nach einem der typischen Heimrestaurants durch dunkle Hinterhöfe und hoffen, dass wir später wieder nach Hause finden. Nach längerer Suche und ein paar Fragen stehen wir dann vor einem der kleinen Familienhäuser und sind die einzigen Nichtkubaner vor Ort. Freundlich werden wir empfangen und das gereichte Essen ist wirklich erstklassig. Für wenig Geld wird etwas wirklich Köstliches gezaubert und ich bin ziemlich froh, dass ich den Weg auf mich genommen habe.

Zurück im Hotel treffen wir auf unsere anderen Mitreisenden, die immer noch beim Essen sitzen. Die Auswahl war recht beschränkt auf Spaghetti oder einen Salat, wobei alleine die Zubereitung der Spaghetti schon fast 90 Minuten in Anspruch genommen hat. Wahrscheinlich wurden Sie irgendwo aus der Nachbarschaft gebracht, da die hoteleigenen Vorräte nicht für einem Besucheransturm von 4 Gästen ausgereicht haben.

Nach einem kleinen Frühstück am nächsten Morgen machen wir uns recht schnell auf, die Stadt zu erkunden.

Camaquey fällt mir besonders durch seine farbenfrohen Fassaden auf. Der Hauptplatz mit der Kirche "Iglesia La Merced" wird von den allgegenwärtigen Kolonialbauten umrahmt, die in Rot, Grün und Blau erstrahlen. Die Kirche selbst erstrahlt in hellem Glanz, den der goldene Altar versprüht. Die ganze Kirche ist wesentlich aufwändiger gestaltet als die bisher gesehenen. Im Anschluss wohnen wir einer Aufführung des örtlichen Sozialvereins bei, die sich vor allem um die Kinder und Jugendlichen kümmern. Dabei werden verschiedene karibische und afrikanische Tänze aufgeführt und auch das ein oder andere Liedchen geträllert. Die allgegenwärtige Leichtigkeit und Lebensfreude ist bei jedem Beteiligten direkt zu spüren.

Von hier aus hat man auch gleich einen tollen Blick auf die allgegenwärtige kubanische Propaganda, die hier mit dem Konterfei Che Guevaras und dem Spruch "Hasta la victoria siempre" "Bis zum immerwährenden Sieg" wirbt. Solch martialische Sprüche sind an jeder Ecke zu lesen und sollen die Kubaner nicht vergessen lassen, für welche Sache damals gekämpft wurde.

Vorbei am Plaza Maceo, der von einer Reiterstatue des Kriegshelden des Guerillakriegs gegen die Spanier (1868 - 1898) Antonio Maceo beherrscht wird, geht es durch karibisch bunte Straßen zur Kathedrale "Cathedrale de Nuestra Senora de la Candelaria". Die gelbe Kirche ist das größte Bauwerk des kleinen Platzes und nur wenige Menschen treiben sich hier herum. Aber von ein paar werden wir angesprochen und die eine oder andere Seife wechselt ihren Besitzer. In der Kathedrale sehen wir ein paar Jungen ihr Gebet sprechen und sie spiegeln die Gesellschaft hier wieder: Ein Weißer, ein Mischling und ein Schwarzer friedlich vereint. Von Diskriminierungen ist auf der ganzen Insel nichts zu spüren und das würde man sich für den Rest der Welt auch wünschen.

Nach diesem Streifzug geht es in Richtung Bayamo, einer kleinen Stadt im Landesinneren in der Provinz Granma. Bekannt ist die Stadt zum einen für ihre Bedeutung während des ersten Unabhängigkeitskriegs gegen die Spanier und auch für die kubanische Nationalhymne, die hier komponiert wurde. Wir besuchen den Hauptplatz, der hier "Plaza de la Revolution" heißt und dem gebürtigen Bayamesen Carlos Manuel de Cespedes gewidmet ist. Hier ist auch ein Denkmal zu sehen, dass der Entstehung der Nationalhymne gedenkt. Hier ist auch der Text der Nationalhymne nachzulesen. Auf den Straßen herrscht ein buntes Treiben und wir sind anscheinend genau rechtzeitig zu einer kleinen Straßenkünster Aufführung gekommen. Wir schauen uns die Aufführungen eine Weile an und klappern dann noch die umliegenden Geschäfte ab. Im Gegensatz zu Camaquey strahlen die Menschen hier wieder eine viel mehr Lebensfreude aus und man wird von der Stimmung mit gerissen.

Leider müssen wir das Treiben hinter uns lassen und fahren durch Plantagen und Palmenhaine weiter in die Sierra Maestra. Über Schlaglochpisten geht es in den Dschungel hinein und gegen Abend erreichen wir unser beschauliches Hotel "El Salton" mitten in der grünen "Hölle".

Unser Zimmer hat einen Balkon, welcher über die angrenzenden Hotelgebäude ragt und eine tolle Sicht auf den Urwald bietet. Wir erkunden ein wenig die nähere Umgebung und stoßen dabei auf den hoteleigenen Pool. Dieser kleine See mit eigenem Wasserfall liegt gleich nebenan und stellt eine wunderschöne Idylle dar. Auf der großen Hotelterrasse nehmen wir unser Abendessen ein, umrahmt von tropischen Blumen und dem Rauschen des nahen Wasserfalls. Den Abend lassen wir bei einer gemütlichen Runde Billard ausklingen.

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