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Paris - Stadt der Liebe

Besichtigung Paris, 2. Tag

Da das Frühstück nicht im Preis der Übernachtung inkludiert ist, suchen wir ein Café unweit des Hotels auf, um dort zu frühstücken. Die Preise sind recht gesalzen, für ein Croissant mit Marmelade, Kaffee und einem weichgekochtem Ei werden ganze 10,- € veranschlagt. Trotzdem genießen wir den Sonnenplatz und schauen der Stadt beim Erwachen zu.

Heute ist ein Hardcore Besichtigungsprogramm veranschlagt und so machen wir uns mit der Metro auf zum Arc de Triomphe. Hier herrscht bereits am Vormittag ein reges Treiben, was auch auf das hervorragende Wetter zurückzuführen ist. Bei Sonnenschein erstrahlt der Triumphbogen in voller Pracht und die filigranen Verzierungen kommen voll zur Geltung. Es besteht auch die Möglichkeit den Bogen zu besteigen, aber die 8,- € pro Person sind uns dann doch etwas zu teuer, vor allem nachdem wir am Abend noch eine Fahrt auf den Eiffelturm gebucht haben, die pro Person schon 25,- € kostet. Der Bau des Triumphbogens wurde von Napoleon nach seiner gewonnen Schlacht von Austerlitz in Auftrag gegeben und zwischen 1806 und 1836 gebaut. Er sollte als Wahrzeichen seiner Siege und dem Ruhm der siegreichen Armee dienen.

Vom Triumphbogen schlendern wir die Champ Elysee entlang, vorbei an Läden wir Cartiér, Mont Blanc und diversen anderen unbezahlbaren Auslagen. Den einen oder anderen Laden beehren wir mit unserer Anwesenheit um die Auslagen zu bestaunen und auch mehrere Kleidungsgeschäfte stehen auf der Besuchsliste.

So kommen wir langsam aber sicher unserem nächsten Ziel näher, dem Grand Palais. Dieses riesige Gebäude nimmt einen ganzen Straßenzug ein, der einfach beeindruckend ist. Linker Hand liegt der Petit Palais, rechter Hand der Grand Palais, voraus sieht man die Alexanderbrücke und im Hintergrund erhebt sich die Kuppel des Invalidendoms.

Der Grand Palais wurde um die Jahrhundert- wende um ca. 1900 als Ausstellungsgebäude für die Pariser Weltausstellung errichtet und dient auch heute noch als staatliches Museum.

Der gegenüber liegende Petit Palais wurde ebenfalls im Zuge der Weltausstellung gebaut und dient heute noch als Ausstellungsraum für moderne Künste.

Die Alexanderbrücke wurde wie die beiden Palais ebenfalls um diese Zeit fertiggestellt und soll an ein Bündnis zwischen Frankreich und Russland erinnern, welches in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts geschlossen wurde. Der Name Alexander III soll an den gleichnamigen russischen Zaren erinnern, auf den das Bündnis zurückgeht. Eingerahmt wir die Brücke von jeweils 2 Säulen, auf denen goldene Figuren thronen. Große, schmiedeeiserne Lampen säumen die beiden Seiten der Brücke und lassen zusammen mit den goldenen Verzierungen die gesamte Brücke in Prunk und Protz erstrahlen.

Den Invalidendom werden wir erst morgen besuchen und so machen wir uns entlang der Champ Elysee weiter auf den Weg zum Place de la Concorde. Schon von weitem erkennt man das Riesenrad, das jahrein jahraus hier steht und einen tollen Blick über Paris erlaubt. Von hier kann man auch den Arc de Triomphe gut erkennen, da sich die Champ Elysee als geradlinige, vierspurige Straße zwischen den beiden Sehenswürdigkeiten erstreckt.

Der Platz wird vom berühmten Obelisken beherrscht, der direkt neben einem ausladenden Brunnen steht. Der Obelisk stammt ursprünglich aus Luxor und wurde dort vom Pharao Ramses II erbaut. Im 19. Jahrhundert wurde er von einem ägyptischen Vizekönig an Frankreich verschenkt und steht seitdem auch auf diesem Platz. Der Platz wird von alten Gebäuden umrahmt, in denen unter anderem ein Hotel, das Marineministerium sowie der Hauptsitz der FIA, des internationalen Automobilclubs, untergebracht sind.

Direkt hinterhalb des Place de la Concorde erstreckt sich der Garten "Jardin des Tuileries", durch den man zum weltberühmten Museum Louvre mit seiner Glaspyramide kommt. Vorbei an einem großen Teich mit Springbrunnen und entlang eines breiten Weges, gesäumt mit vielen Statuen, erreichen wir einen kleinen Triumphbogen, durch den wir die Pyramide des Louvre sehen. Umrahmt wird die Glaspyramide von den wunderschönen Fassaden des eigentlichen Museums, die mit Fresken, Säulen und diversen Figuren verziert sind. Mich würde ein Besuch des Louvre schon mal reizen, aber alleine hier könnte man einen ganzen Tag ohne Probleme verbringen.

Durch ein kleines Tor rechter Hand verlassen wir den Vorplatz des Louvre und gehen ein wenig am Flussufer der Seine entlang. Hier beginnt auch schon die Insel Ile de la Cité, auf der sich mehrere bedeutende Gebäude von Paris befinden u.a. der Justizpalast, ein Hospital und natürlich die Kathedrale Notre Dame. Vorbei an den berühmten Buchhändlern, die die Straße hier säumen, und an mehreren schön dekorierten Blumenläden erreichen wir eine Brücke, die uns den Weg auf die Insel ermöglicht. Alleine schon der Justizpalast raubt einem den Atem mit seinen wuchtigen, ausladenden Fassaden, aber alles wird von Notre Dame in den Schatten gestellt. Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir den Vorplatz und die untergehende Sonne taucht die Kathedrale in ein faszinierendes Licht. An den verschiedenen Figuren und Vorsprüngen kann man sich nicht satt sehen und wir beschließen in einem Café gleich nebenan etwas zu verweilen. Die Preise sind nicht einmal so teuer wie erwartet und die drei Kleinigkeiten aus der Bäckerei des Cafés sind zusammen mit der Aussicht unbezahlbar.

Die Kathedrale selbst wurde zwischen 1163 und 1345 erbaut und ist eines der frühesten Gebäude in Frankreich, das im gotischen Baustil errichtet wurde. Die Ausmaße der Kirche sind riesig, eine Länge von 130 Meter und eine Breite von 48 Meter bietet annähernd 10.000 Menschen Platz. Genauere Angaben zu den Bauabschnitten, der Architektur und weitere Informationen können hier nachgelesen werden.

Mit der Metro fahren wir kurz zurück ins Hotel, um uns etwas frisch zu machen und dann starten wir auch schon wieder durch und fahren zurück zur Champ Elysee, um den Weihnachtsmarkt, der ab dem frühen Abend dort geöffnet hat, unsicher zu machen.

Es ist schon sehr viel los und die ganze Straße ist wunderschön beleuchtet. Links und rechts der Straße reihen sich die Buden über fast einen Kilometer und es wird allerhand angeboten. Von Wurst und Käse über Handpuppen, französische Spezialitäten wie Gänseleberpastete, Weihnachtsschmuck etc. wird alles an den Mann gebracht. Kulinarisch sind leider keine Highlights zu bekommen, hauptsächlich werden Crepes, Bratwürste, Döner und Teigstangen, die im Fett ausgebacken werden, verkauft. Dafür sind die Preise mehr als human, eine Tasse Glühwein kostet gerade mal 2,- €, da muss ich zu Hause in Augsburg schon mehr dafür bezahlen.

Da auch hier alle Gebäude schon illuminiert sind, machen wir einen kleinen Abstecher zum Grand und Petit Palais, um sie auch bei Nacht zu bewundern. Wir vertreiben uns hier die nächste Zeit und machen uns gegen 22.00 Uhr auf in Richtung des Eiffelturms. Schon im Vorfeld habe ich zwei Karten für eine Fahrt bis zur Spitze gebucht, um einen tollen Blick über das winterliche Paris zu bekommen.

Wie zu jeder Tageszeit, herrscht am Eiffelturm ein reges Gedränge, aber dank den bereits gekauften Karten müssen wir uns nicht an einer der langen Schlangen an der Kasse anstellen, sondern dürfen uns gleich an einer der kürzeren einreihen.

Zur ersten Plattform kommt man mit einer Art Seilbahn, die schon einen schönen Blick auf das nächtliche Paris gewährt, während man steil an einer der vier Säulen nach oben fährt. Auf dieser Plattform steigt man in einen Expressaufzug um, der Dank seinen Glaswänden einen atemberaubenden Blick offenbart, wenn man denn schwindelfrei ist. Auf der oberen Plattform kann man geschützt durch dicke Glasfenster Paris überblicken. Auf kleinen Täfelchen sind die Richtung und die Entfernung zu allen Ländern dieser Welt angegeben.

Über eine eiserne Stiege kann man noch ein paar Meter höher steigen und erricht die oberste Plattform, auf der einem der Wind um die Nase bläst. Wir haben eine fantastische Aussicht und erkennen von hier heroben den Arc de Triomphe, den Place de la Concorde, Notre Dame, Sacre Coeur, die Pyramide des Louvre etc. Die Champ Elysee erstreckt sich als leuchtendes Band unter uns und wir sind einfach nur überwältigt.

Die Zeit verfliegt wie im Nu und ca. eine Stunde später lassen wir den Eiffelturm hinter uns. Über den Quai Branly und die Brücke D´Lena kommen wir in den Trocadéro Garten unterhalb der Esplanade de Trocadéro. Hier ist ein weiterer Weihnachtsmarkt mit Eislauffläche aufgebaut, der aber um 23.00 Uhr schließt. Gut das wir noch 5 Minuten Zeit haben. Afrikaner verkaufen auf den Treppen hinauf zur Esplanade kleine, fliegende Leuchtkugeln, die hier die ganze Zeit durch die Luft schwirren. Von der Esplanade haben wir einen tollen Blick auf den Eiffelturm, der hell erleuchtet durch die Nacht strahlt. Alle paar Minuten wechselt die Beleuchtung zu einem blinkenden Inferno, das unvergesslich bleibt.

Müde und abgekämpft fahren wir mit der Metro zurück ins Hotel und fallen recht schnell in einen bleiernen Schlaf.

Kontakt unter stefan-franke@reiseberichte-und-fotografie.de