www.Reiseberichte-und-Fotografie.de

Island - eisig heiße Schönheit

Jökulsarlon - Arnanes (Höfn) (ca. 80 km)

Vorbei an den Gletschern Skaftafelsjökull, Vatnajökull und Öræfajökull, die teilweise bis nah an die Straße reichen, fahren wir gen Osten. Muränen linker halb der Straße versperren einem den Blick auf die Gletscher und als sie verschwinden sehen wir eines der beeindruckensten Schauspiele auf Island.

Wir sind am Jökulsarlon angelangt, einem Gletschersee der vom Wasser der Vatnajökull gespeist wird und auf dem viele kleine und große Eisberge in Richtung Meer treiben. Wer will sollte sich einfach mal den Film Tomb Raider mit Angelina Jolie an und sollte die Szene am Ende, als sie sich nach "Sibirien" begeben genauer ansehen.

Diese Aufnahmen wurden genau hier gedreht. Wir stellen unser Auto ab und lassen die Szenerie auf uns wirken. Eisblaue Berge treiben vor uns im Wasser und dazwischen tauchen immer wieder die Köpfe von Robben auf. Hier kann man auch eine Fahrt auf einem Amphibienboot buchen, welches einen zwischen den Eisbergen hindurch schippert. Wir verzichten auf diesen Spaß, denn die Boote steuern leider nicht den Gletscher direkt an und die Eisberge sind auch so nah am Ufer, dass man sie auch so recht gut bestaunen kann.

Die Zeit hier vergeht wie im Flug und am späten Nachmittag machen wir uns daran, unser Gasthaus in Höfn zu finden. Ein kleines Schild am Straßenrand weist uns den Weg und nach kurzer Zeit stehen wir vor dem Gasthaus. Hier holen wir uns die Schlüssel ab und müssen feststellen, dass unsere Unterkunft ca. 2 Kilometer entfernt in Arnanes steht. Nach einer kurzen Wegbeschreibung machen wir uns auf den Weg und finden diese auch recht schnell. Das Haus hier ist eine Gemeinschaftsunterkunft mit 4 Zimmern für bis zu 8 Personen. Wir laden unser Gepäck aus und gehen dann ins Gasthaus zurück um etwas zu Essen. Die Nudeln hier sind wie vorher auch schon sehr teuer. Qualitativ würde sich jeder Italiener noch im Grab umdrehen, aber was will man schon für knapp 20,- € erwarten. Ich muss natürlich wieder alles Außergewöhnliche probieren und bestelle mir als Vorspeise die isländische Spezialität Hakarl den vergorenen Hai. Ein kleines Schälchen kommt an meinen Tisch und auf einmal werde ich von jedem im Raum beobachtet. Der Fisch stinkt bestialisch nach Ammoniak und schmeckt auch noch danach. Dazu gibt es ein Glas eisgekühlten Brennivin, ein isländischer Branntwein aus Kartoffeln. Nach jedem Stückchen des Eishais spüle ich mit dem Schnaps nach und 4 Stücke später lass ich es dann ganz. Wird definitiv nicht meine Leibspeise werden, aber zumindest hab ich ihn probiert und auch überlebt.

Nach diesem kulinarischen Leckerbissen machen wir uns wieder auf den Weg zu unserer Schlafstätte und trotz mehrmaligem Beobachten des Himmels wollen sich heute keine Nordlichter zeigen.

Kontakt unter stefan-franke@reiseberichte-und-fotografie.de